Parodontitis

Parodontitis Vorsorge

Zeitgemäße Vorsorge

Das Ziel

Ziel der Vorsorge ist, die Zähne lebenslang zu erhalten und entzündungs- und parodontosebedingte Folgeschäden am menschlichen Körper zu vermeiden.

Der Weg

Karies und Parodontose werden verursacht durch Bakterien - gefördert durch allgemeine Abwehrschwäche des Körpers (z.B. durch Diabetes, Bluterkrankungen, Dysstreß, Ernährungsfehler), Immunschwäche, Rauchen u.a. Wenn gegen die Ursachen vorgegangen werden soll, müssen also die Bakterien (schonend!) bekämpft und die Körperabwehr ganzheitlich gestärkt werden.

Parodontitis Vorsorge Paar

Die Maßnahmen

In den Zahnarztpraxen werden verschiedene Vorsorgeprogramme durch speziell ausgebildete Fachkräfte vorgehalten („Mikrobielle Mundsanierung“, MMA). Mit schonenden Maßnahmen werden die Mundbakterien schonend bekämpft. Es gibt unterschiedliche Konzepte für Schwangere, junge Eltern, Kinder, Diabetiker, Herzkranke, Gelenkerkrankte, Ältere Menschen, Parodontosekranke u. a. Durch Verringerung der Bakterienmenge wird die Zahnfleischentzündung reduziert. Wenn dadurch das Zahnfleisch weniger blutet, dringen weniger der schädlichen Mundbakterien in die Blutbahn ein. Die Gefahr von Folgeerkrankungen an Herz, Gehirn, Gelenken, Blutgefäßen, dem ungeborenen Kind sowie Diabetes wird somit verringert. Am Zahnhalteapparat wird örtlich verhindert, daß sich die Entzündung in die Tiefe ausbreitet und Parodontose entsteht, sowie auch Karies vermieden.

Die Begründung

Verschiedene wissenschaftliche Studien (Berühmt ist die sog. Axelsson-Studie.) beweisen, daß durch regelmäßige 2-3monatige geeignete Vorsorgeprogramme in der Zahnarztpraxis fast keine Neukaries entsteht und sich eine Parodontose sogar zurückbilden kann. Wenn aber nur übliche Kontroll-Termine beim Zahnarzt erfolgen, finden sich schon nach 6 Jahren durchschnittlich 12-15 neue Kariesflächen und verstärkte parodontotische Zahnlockerungen.

Früherkennung ist das 'A' und 'O'

<Mann betrachtet seine Zähne im Spiegel>

Parodontitis erkennt man leider meist viel zu spät...

Zum Beispiel, wenn der Stützknochen weit reduziert ist und die Zähne nicht mehr ausreichend gehalten werden können. Ein psychologischer Selbstverdrängungsmechanismus verhindert die objektive Beurteilung der eigenen Zahnlockerung in einem früheren Stadium. Parodontitis ist nämlich meist schmerzlos und unsichtbar – nicht immer geht das Zahnfleisch zurück!

Frühe Warnsignale, auf die man selbst achten sollte, sind:

Zahnfleischbluten - Mundgeruch - Süß-, Sauer-, Heiß- und Kaltempfindlichkeit einzelner Zähne

Woher aber soll man wissen, ob Zahnfleischbluten / Mundgeruch „ normal“ sind oder krankhaft?

Auch Zahnempfindlichkeiten können viele Ursachen haben…

Deshalb ist es sinnvoll, die evtl. Früherkennung beim Zahnarzt vornehmen zu lassen!

Parodontitis Vorsorge

Bereits lange vor dem Ausbruch einer Parodontalerkrankung kann festgestellt werden, ob ein erhöhtes Risiko besteht. Unmittelbar nach dem Ausbruch können schon die Verursacherkeime bestimmt werden. Auch bei einer fortgeschrittenen Erkrankung kann durch Bestimmung der hauptsächlichen Bakterienbrutstellen die weitere Ausbreitung noch eingedämmt werden.

In der Zahnarztpraxis gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Frühdiagnostik...

 

Zum Beispiel per:
- Test auf Interleukin-1-Genpolymorphismus
- Beurteilung der Bakterienzusammensetzung durch Mikroskopie
- Bakterieller DNA- und RNA-Sondentests
- Objektivierte Mundgeruchsmessung
- klinische Messung der Zahnfleischtaschen und des Wurzelbefalls
- Objektive Beurteilung der Blutungsrate des Zahnfleischs
- Röntgenuntersuchung mit speziellen Langtubus-Geräten