Meine "Virtuelle Sprechstunde"

Kommentar von Markus |

„Bleaching“ ist ja zurzeit ein großes Thema. Empfiehlt sich die Behandlung aus medizinischer und ästhetischer Sicht? Oder schadet es gar den Zähnen/Zahnschmelz?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

2 Arten von Bleaching müssen unterschieden werden: Das interne und das externe Bleaching.

  • Beim bekannteren externen Bleaching wird der Zahnschmelz mehrerer Zähne oder Zahngruppen von außen aufgehellt. Das kann beim Zahnarzt erfolgen, es gibt aber auch Klebestreifen zu kaufen, die man sich selbst auf den Zahnaußenseiten befestigen kann. Das erstere ist meist effektiver, das zweite kann sinnvoll sein, wenn keine so starke Aufhellung nötig ist und wenn es auch etwas länger dauern darf. Als Nebenwirkung kann es zu vorübergehender thermischer oder osmotischer Sensibilität der behandelten Zähne (Kalt-/Warm-/Süß-/Sauerempfindlichkeit) kommen. Mit Schäden am Zahnschmelz muss keinesfalls gerechnet werden.
  • Das interne Bleaching wird angewendet, wenn es darum geht, einen durch Wurzelbehandlung dunkel gefärbten Zahn wieder aufzuhellen. Bei korrekter Indikationsstellung und Ausführung ist mit keinen Nebenwirkungen zu rechnen. Allerdings sind wurzelbehandelte Zähne per se häufig frakturgefährdet, d. h. sie brechen leichter. Deshalb ist – je nach Größe des Defekts – abzuwägen, ob evtl. besser die Anfertigung eines Veneer (Verblendschale) oder einer Vollkeramikkrone erfolgen sollte.

Kommentar von Sonja |

Woran erkenne ich als Elternteil bei Kleinkindern, dass sie Zahnschmerzen haben?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Das können Sie als Eltern natürlich nicht so leicht selbst erkennen. Manchmal denkt man an Zahnschmerzen, wenn Kinder nicht essen möchten. Tatsächlich nimmt aber seit ca. 25 Jahren die Kariesrate bei Kindern stark ab, so dass man nicht primär an Zahnschmerzen im Zusammenhang mit fehlendem Appetit bei Kindern denken würde. Der Besuch beim Zahnarzt kann hier aber Klarheit verschaffen. Falls der Zahnarzt keine Ursache feststellen sollte, wäre der Kinderarzt der erforderliche Ansprechpartner.

Kommentar von Izabella |

Wenn die „Zahnfee“ kommt – ist es eigentlich schlimm, einen Milchzahn zu verschlucken? Kann die Speiseröhre Schaden nehmen (scharfe Wurzeln)?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Wichtig ist es, zu unterscheiden, ob der Zahn wirklich in die Speiseröhre gelangt ist. Dies ist nämlich in der Regel völlig unproblematisch, der Zahn kommt dann „auf natürlichem Weg“ wieder ans Tageslicht. Wenn Sie ihn dann „wiedergefunden“ haben, können Sie ganz beruhigt sein.

Anders verhält es sich, wenn der Zahn in die Luftröhre gelangt ist. In diesem Fall wird das Kind wahrscheinlich husten müssen. Dann wäre sofortige Einweisung ins Krankenhaus unbedingt nötig! Das tritt aber zum Glück ganz selten auf.

Kommentar von Johanna |

Können sich Zahnbeschwerden ganzheitlich auf die Gesundheit des gesamten Körpers auswirken oder auch umgekehrt?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

„An jedem Zahn hängt immer auch ein ganzer Mensch.“

Dies ist nicht ohne Grund der Leitspruch unserer Praxis. Um die Auswirkungen der Zähne und des Zahnhalteapparats auf den menschlichen Organismus (und umgekehrt!) besser diagnostizieren und therapieren zu können, habe ich an mein Zahnmedizinstudium die Ausbildung als Heilpraktiker angeschlossen.

Es kann nämlich zu Wechselwirkungen zwischen

  • toten Zähnen,
  • Zahnwurzelgranulomen,
  • Zahnfüllungsmaterialien,
  • Zahnersatzwerkstoffen,
  • Zahnfleischentzündungen,
  • Parodontitiden,
  • Fehlbissen,
  • Kiefergelenkserkrankungen u. v. m.

mit dem menschlichen Organismus kommen.

Umgekehrt können zum Beispiel

  • orthopädische Probleme,
  • bekannte Unverträglichkeiten und Allergien,
  • die Einnahme bestimmter Medikamente,
  • Diabetes mellitus u. a.

Auswirkungen auf die Zähne und den Zahnhalteapparat haben.

Hinzu kommt, dass bestimmte Zähne mit bestimmten Akupunkturmeridianen korrespondieren. Auch über diesen Weg sind konkrete Zahn-Organ-Beziehungen definiert.

Kommentar von Nikolai |

Wie nehme ich kleinen Kindern im Vorfeld eigentlich die „klassische“ Angst vor dem Zahnarztbesuch?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Hier können die Eltern und das gesamte familiäre Umfeld viel helfen, aber leider auch viel falsch machen.

Empfehlenswerterweise nehmen die Eltern ihr Kind schon frühzeitig zu ihren eigenen zahnärztlichen Routineuntersuchungen regelmäßig mit zum Zahnarzt. Häufig verfügen die Behandlungszimmer über Spielecken, in denen sich die Kinder beschäftigen können. So gewöhnen sich die Kinder frühzeitig an die ungewohnte Atmosphäre, die fremden Geräusche, Gerüche und natürlich auch an die „Weißkittel“.  Bitte drängeln Sie nicht, dass sich Ihr Kind doch auch einmal auf den Behandlungsstuhl setzen und vielleicht sogar „den Mund aufmachen“ soll. Das geht irgendwann automatisch, denn Kinder möchten natürlich ihre Eltern nachahmen.

Das bedeutet für Sie aber, dass Sie selbst eine wichtige Vorbildfunktion haben: Erahnt auch nur Ihr Kind, dass Sie selbst nicht gerne zum Zahnarzt gehen, wird es sich auch nicht freiwillig untersuchen lassen. Hier müssen Sie selbst als Schauspieler fungieren. – Und Sätze wie „Das tut gar nicht weh…“ darf Ihr Kind niemals hören, denn zunächst geht jedes Kind unvoreingenommen zum Zahnarzt, und dann hat es auch keine Angst.

Kommentar von Hans |

Professionelle Zahnreinigung – Luxus oder regelmäßige Notwendigkeit?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Professionelle Zahnreinigungen gehören zu den empfehlenswerten Wahlleistungen in Zahnarztpraxen. Bei Kindern haben sie sich seit vielen Jahren bewährt: Die Kariesquote bei Kindern ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Auch bei Erwachsenen kann die professionelle Zahnreinigung gute Dienste leisten, die eigenen Zähne länger zu erhalten.

Ganz besonders wichtig ist aber eine geeignete Bakterienentfernung im bereits vorgeschädigten Gebiss, wenn also schon Zähne gefüllt sind oder Hinweise darauf bestehen, dass eine Gefährdung durch Parodontitis (z.B. Zahnfleischbluten, Mundgeruch oder ‚erhöhter Periodontal Screening Index‘) vorliegt. Auch im Rahmen der parodontalen Erhaltungstherapie ist sie ganz essentiell. Dann sollte die sog. ‚Mikrobielle Mundsanierung‘ dazu beitragen, den Ausbruch oder zumindest die Verschlimmerung der Erkrankung zu vermeiden.

Kommentar von Elke M. |

Amalgam oder Keramik? Was ist gut für mich? Ist Amalgam gesundheitlich bedenklich?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Der Werkstoff Amalgam hat jahrzehntelang gute Dienste geleistet, um kariöse Zähne zu erhalten. Heutzutage bemüht man sich aber darum, gesundheitlich unbedenklichere Materialien ohne Schwermetallanteil zu verarbeiten. In einigen europäischen Ländern ist Amalgam als Zahnfüllungsmaterial mittlerweile verboten. In Deutschland ist die Verwendung von Amalgam noch erlaubt, aber  das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (früher: Bundesgesundheitsamt) empfiehlt aus vorbeugendem Gesundheitsschutz…

Kein Amalgam bei:

  • Kindern
  • Werdenden Müttern
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Amalgam-Allergien
  • Möglicher Berührung von Amalgam mit anderen Mundmetallen.

Die Amalgamverarbeitung und -entfernung hat so zu erfolgen, dass die individuelle Belastung von Patienten und zahnärztlichem Personal mit Quecksilber auf ein Mindestmaß reduziert wird.

Aufgrund bundes- und landesrechtlicher Rechtsgrundlagen müssen zahnärztliche Behandlungsplätze mit einem Amalgamabscheider mit einem Wirkungsgrad von mindestens 95% ausgerüstet sein, damit möglichst wenig amalgamhaltiges Abwasser eingeleitet wird. Der dadurch in den Praxen anfallende Amalgamschlamm muß als „besonders überwachungsbedürftiger Abfall“ entsorgt werden.

Heute geben die meisten Zahnärzte Keramik, besonders bei größeren Restaurationen, eindeutig den Vorrang gegenüber allen anderen Füllungswerkstoffen, sogar gegenüber Gold in Form von Inlays oder Onlays, das jahrzehntelang als bestes Material gegolten hat.

Keramik ist sehr haltbar, hervorragend im Aussehen und biologisch optimal verträglich.

Kommentar von Johannes |

Mein Zahnfleisch ist häufig entzündet. Was kann ich tun?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Zahnfleischentzündungen sind häufig ein Warnsignal für eine Parodontitis. Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung, die durch Rückgang des Stützknochens, der die Zähne stützt, langsam und schmerzlos zum Zahnverlust führt. Heutzutage gehen mehr Zähne durch Parodontitis verloren als durch Karies.

Es kann aber auch eine sog. ‚Gingivitis‘ ohne Knochenverlust dahinterstecken. Aber meist führt eine Gingivitis über die Jahre auch zu einer Parodontitis.

Gehen Sie deshalb bitte zum Zahnarzt!

Kommentar von Marie Huber |

Kann Karies durch einen simplen Kuss, z.B. von den Eltern auf Kleinkinder, übertragen werden?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Nein – zum Glück nicht!

Ihre Frage ist aber durchaus begründet, denn es ist richtig, dass Bakterien von den Eltern auf die Kinder übertragen werden können. Im Zahn-, Mund- und Kieferbereich betrifft das aber eher die Übertragung sog. ‚parodontalpathogener Keime‘, d. h. von Bakterien, die Parodontitis auslösen können. Die Parodontitis kann als Infektionskrankheit nämlich von einem Menschen auf den anderen übertragen werden.

Diese Bakterien werden aber nicht durch einen simplen Kuss übertragen, sondern über den Speichel, wenn z. B. die Mutter mit dem Mund überprüft, ob der Löffel, mit dem das Kind gefüttert werden soll, zu heiß ist.

Zur Vorsorge gegen Karies (und Parodontitis) hilft das Vermeiden zuckerhaltiger Nahrung und eine altersgerechte gute Zahnpflege.

Kommentar von Albert |

Ich bin starker Raucher. Wie kann ich meine Zähne vor dem Nikotin schützen ohne auf meine Leidenschaft verzichten zu müssen?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Leider kann ich Ihnen guten Gewissens keine Lösung anbieten, das Rauchen beizubehalten. Zwar können Zahnverfärbungen, die durch das Rauchen auftreten, in der Zahnarztpraxis wieder beseitigt werden, aber das Rauchen führt auch zur Parodontitis, also dem langsamen, schmerzlosen Rückgang des Kieferknochens, wodurch Ihre Zähne gelockert werden und verloren gehen. Sie wissen ja auch, dass es Mundhöhlenkarzinome gibt, bei denen die Amputation von Zunge, Gaumen, Rachen unausweichlich sein können. Das ist wirklich besonders übel. Wenn Sie sich aber dazu entschließen können, das Rauchen aufzugeben, werden wir Ihnen hierzu Tipps und Hilfestellung geben.

Kommentar von Sven K. |

Woran liegt es, wenn Zähne auf warme und kalte Nahrung schmerzhaft reagieren?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Die sog. thermische Sensibilität der Zähne kann ein Warnsignal für Karies oder Parodontitis sein. Sie kann aber auch harmlos sein, wenn sich das Zahnfleisch vorübergehend ganz geringfügig „zurückgezogen“ hat. Sie kann bei neuen Kronen oder Füllungen auftreten, was auch oft harmlos ist und nach einer gewissen (manchmal leider auch längeren…) Zeit ganz von alleine wieder verschwinden. Sie kann aber auch auf eine ‚Zahnnerventzündung‘ hindeuten, die behandelt werden muss.

Das Symptom der Warm-Kalt-Empfindlichkeit kann also sehr viele unterschiedliche Ursachen haben, so dass nur der Besuch beim Zahnarzt hier wirkliche Klärung der Ursache verspricht.

Kommentar von Lars |

Können durch den Biss eines Menschen, z.B. Kinder, eigentlich Krankheiten übertragen werden? Genügt im Falle eines Falles eine Tetanusimpfung?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Bisswunden können höchst gefährlich sein, da sich in der Mundhöhle u. a. Streptokokken, Staphylococcus aureus, Eikenella corrodens und andere Bakterien sowie Viren befinden, die u. a. zu Blutvergiftung, Hirnhautentzündung, Endokarditis führen können. Vor der Einführung der Antibiotika kam es durch Menschenbisse zu schlimmen Infekten, Amputationen und sogar Todesfällen. Einige Mundbakterien sind heute leider resistent gegen Antibiotika.

Bisse von Kindern gelten zwar als harmloser, dennoch sollte unmittelbar nach einen Menschenbiss immer ein Arzt/Krankenhaus aufgesucht werden. Dort wird entschieden, auf welche Weise die Bisswunde gereinigt werden muss, ob sie vernäht werden darf oder offen behandelt werden muss und ob der Einsatz von Antibiotika erforderlich ist. Besonders gefährlich sind Bisswunden, die nach 24 Stunden immer noch entzündet sind.

Kommentar von Sophia |

Worin liegt eigentlich der Nutzen von Mundspülungen? Ist dies nach dem Zähneputzen notwendig oder verzichtbar?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Es gibt medizinische Mundspüllösungen, die den Wirkstoff Chlorhexidindigluconat enthalten, der das Bakterienwachstum in der Mundhöhle hemmen kann. Die Anwendung solcher Mundspüllösungen kann vorübergehend sinnvoll sein im Rahmen von Parodontalbehandlungen, bei Entzündungen am Zahnfleisch, bei entzündeten Weisheitszähnen oder bei Kieferbrüchen oder anderen Verletzungen, wodurch man an der korrekten Zahnpflege gehindert wird. Diese Gattung von Mundspüllösungen ist nicht für die Daueranwendung geeignet, da sie ansonsten nicht gewünschte Nebenwirkungen (Zahnverfärbungen, Zungenveränderungen, Geschmacksirritationen) hervorrufen können.

Alle anderen Mundspüllösungen können nur schlechten Atem vorübergehend überdecken, sonst haben sie aber keinerlei Wirkung.

Sofern Ihr Zahnarzt Ihnen also nicht aus einem bestimmten medizinischen Grund eine Mundspüllösung rezeptiert hat, benötigen Sie sie also nicht.

Kommentar von Markus Ströhr |

Es gibt auf dem Markt eine schier unüberschaubare Angebotspalette von Zahnpasten. Wie kann ich die für mich richtige Wahl treffen? Gibt es individuelle Kriterien beim Kauf?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Das ist eine sehr gute Frage, die mir in der Praxis sehr häufig gestellt wird. Die Antwort ist kurz: Kaufen Sie die Zahnpasta, die Ihnen schmeckt, Fluorid enthält und  nicht zuviel kostet.

Zahncremes sind recht primitive Dinge ohne medizinischen Wert. Bei Zahncremes handelt es sich nämlich prinzipiell nur um Seifen (sog. „Tenside“), die Geschmacksstoffe, Bindemittel, „Scheupulver“ in besonders feiner Körnung und ein paar weitere Hilfsstoffe enthalten. Die einzige medizinisch/chemisch/physikalisch wirksame Substanz ist das Fluorid, das mittlerweile auch im Speisesalz, in manchen Gegenden auch im Trinkwasser enthalten ist. Fluorid lagert sich in den Zahnschmelz ein und härtet ihn dadurch. Mittlerweile ist Fluorid in (fast) allen Zahnpasten enthalten.

Bitte lassen Sie sich nicht durch die Werbung täuschen, die Ihnen suggerieren möchte, dass Zahnpasten gegen Parodontitis helfen würden, oder Zahndefekte „ausheilen lassen“ würden oder anderes. Sie müssen wissen, dass Zahncremes rechtlich nicht zu Medikamenten zählen, sondern zu den Kosmetika. Und Sie wissen ja, dass in der Kosmetik-Werbung nicht unbedingt immer die Wahrheit gesagt wird.

Kommentar von Lutz Althoff |

Ich habe tagsüber viel Stress und "verarbeite" dies - laut meiner Frau - in der Nacht durch das Knirschen mit den Zähnen. Wie können Sie mir hier helfen?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Es stimmt, dass man Stress auch mit seinen Zähnen verarbeitet. Zähneknirschen hat 3 mögliche Ursachen:

• Zahn-/Kieferfehlstellungen,
• orthopädische Probleme und
• Stress.

Oft liegt eine Kombination dieser Ursachen vor, weshalb ist es wichtig, festzustellen, welche der Ursachen die dominierende ist.

Spezialisierte Zahnarztpraxen nutzen u. a. computergesteuerte Analyse-Systeme, um die Zahn-/Kieferfehlstellungen diagnostizieren zu können. (Kieferorthopäden sind trotz ihrer Berufsbezeichnung als „-orthopäden“ hierfür in der Regel leider nicht ausgebildet.)

Spezialisierte Zahnarztpraxen arbeiten oft mit spezialisierten Orthopäden zusammen, denn Kenntnisse über den Zusammenhang Orthopädie – Kiefer gehören nicht zur Standardausbildung der Orthopäden. Stress hat eine verstärkende Wirkung. Die Ursache aber liegt in der Regel im Zahn-/Kieferbereich und im orthopädischen Bereich.

Nachdem die Ursache herausgefunden worden ist, kann der Zahnarzt, evtl. im Zusammenwirken mit dem Orthopäden, zielgerichtet behandeln.

Kommentar von Sabrina Otte |

Stimmt es eigentlich, dass durch den Genuss von Obst aufgrund der Fruchtsäure die Zähne besonders belastet werden? Soll ich jetzt nach jeder Apfelsine die Zähne putzen?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Es ist richtig, dass ein zu hoher Säurekonsum zu sog. „Säureerosionen“ führen kann. Die schädliche Säure kann aus Obst, Fruchtsäften u. ä. stammen. Im weiteren Sinn können Säureerosionen auch durch den erhöhten Konsum von Cola- und Limonadegetränken entstehen.

Grundsätzlich gilt aber, dass Ihr Konsum gegenüber dem Durchschnitt der Bevölkerung deutlich erhöht sein muss. Vergleichen Sie sich deshalb bitte mit Ihren Familienangehörigen und Ihren Freunden. Wenn Sie tatsächlich viel (!) mehr Obst/Fruchtsäfte/Limonaden oder andere stark säurehaltige Lebensmittel zu sich nehmen, sollten Sie Ihren Konsum einschränken.

Keinesfalls dürfen Sie nach Säurekonsum direkt die Zähne putzen. Durch die Säureeinwirkung kommt es nämlich zu einer Demineralisierung der Zahnsubstanz. Der Zahnschmelz remineralisiert sich im Laufe einiger Stunden durch die Pufferkapazität des Speichels automatisch, der Zahnschmelz „heilt“ also von alleine wieder aus.  Die Struktur des Zahnschmelzes muss aber intakt bleiben. Wenn Sie nun den durch Säureeinwirkung vorgeschädigten Zahnschmelz mit der Zahnbürste bearbeiten, brechen weitere Schmelzprismen heraus und erst dadurch kommt es zu irreversiblem Schaden an der Zahnhartsubstanz.

Kommentar von Verona Lange |

Eine Bekannte von mir hat sich sog. "Veneers" einsetzen lassen. Empfiehlt sich diese ästhetische Maßnahme um ein "Hollywood-Lachen" zu bekommen?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Wenn Sie mit dem Aussehen Ihrer Schneidezähne nicht zufrieden sind, kann Ihnen mit Veneers geholfen werden.

Bei Veneers handelt es sich um Keramikverblendschalen, die auf die Schneidezähne aufgeklebt werden. Das ist ein schmerzloses und zahnschonendes Verfahren, um verfärbte oder auch zu schmale Schneidezähne korrigieren zu können. Zahnlücken können ausgeglichen werden, auch schiefe oder gedrehte Zähne können oft kosmetisch „gerichtet“ werden – ohne kieferorthopädische Multibandbehandlung-Behandlung, die gerade bei Erwachsenen nicht besonders beliebt ist. Auch geht diese Behandlung sehr schnell: Innerhalb einer Woche können Sie Ihr „Hollywood-Lächeln“ haben.

Kommentar von Sören |

Durch einen Fahrradunfall ist mein vorderer Schneidezahn abgebrochen. Wie erhalte ich mein ungezwungenes Lächeln zurück?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Bitte gehen Sie schnellstmöglich zu Ihrem Zahnarzt, da der Zahnnerv geschädigt sein könnte! Hier ist eine unverzügliche Behandlung erforderlich.

Bei einer traumatischen Frontzahnfraktur, wie der Zahnarzt sagt, hängt die Therapie natürlich vom individuellen Zustand des Zahns, also insbesondere von der Größe des Bruchs und dem Verlauf der Bruchlinie ab.

In sehr vielen Fällen kann eine abgebrochene Zahnkante durch spezielle Kunststofffüllungen, in die Keramikpartikel eingebettet sind, mittels Adhäsivtechnik stabil und dauerhaft wieder aufgebaut werden.

Wenn kosmetische Aspekte eine größere Rolle spielen, kann Ihnen ein Veneer empfohlen werden. Ein Veneer ist eine Verblendschale aus Keramik, die mittels Adhäsivtechnik am Zahn ‚angeklebt‘ wird. Hierdurch kann nicht nur die natürliche Transparenz des Schneidezahns wieder erreicht werden – ein Keramikveneer verfärbt sich auch nicht mehr, was bei Kunststofffüllungen leider auch heute immer noch auftreten kann.

Wenn ein besonders großes Stück des Zahns abgebrochen ist und der Zahnnerv freiliegt, kann eine Krone, die eventuell durch einen Stiftaufbau in der Zahnwurzel verankert wird, erforderlich werden. 

Kommentar von Leonie Scheiter |

Nach einer Wurzelbehandlung "drücke" ich mich schon seit langer Zeit vor einer nötigen Zahnkrone. Ist dieser Eingriff aufwändig und kann es zu Schmerzen kommen?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Eine Wurzelbehandlung ist oft die letzte Möglichkeit, einen Zahn, der ansonsten vielleicht hätte entfernt werden müssen, zu erhalten. Allerdings wird bei einer Wurzelbehandlung bekanntlich der „Zahnnerv“ entfernt. Besser aber wird der „Zahnnerv“ als „Zahnmark“ bezeichnet, da neben dem „Nerv“ auch Bindegewebe, Blutgefäße, Lymphgefäße u.a. enthalten sind. Das bedeutet, dass der Zahn nicht mehr ausreichend ernährt wird. Auch ist die sog. taktile Sensibilität des Zahns reduziert.

All das hat zur Folge, dass ein Zahn, der glücklicherweise durch eine Wurzelbehandlung gerettet werden konnte, der Gefahr ausgesetzt ist, dass er „kaputt gebissen“ wird, dass er also abbricht oder gar zerbricht und vielleicht deshalb doch noch entfernt werden muss. Leider geschieht das gar nicht so selten.

Deshalb ist eine Zahnüberkronung nach einer erfolgreichen Wurzelbehandlung eine sehr sinnvolle Maßnahme, um einen langfristigen Zahnerhalt zu gewährleisten. Und ist gar nicht schlimm…

Kommentar von Maraike Schön |

Mein jüngster Sohn sollte eigentlich alle Milchzähne verloren haben. 2 Stück wollen den bleibenden Zähnen aber nicht weichen. Kann es zu Platzproblemen im Kiefer kommen?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Ein verspäteter Zahnwechsel beunruhigt viele Eltern, da sind Sie nicht allein. Vielleicht hat Ihr Sohn seine Milchzähne etwas später bekommen als seine Altersgenossen, vielleicht war auch der Zahnwechsel im Vergleich zu anderen verspätet? Das ist zunächst kein Grund zur Beunruhigung. Denn je später die bleibenden Zähne in die Mundhöhle durchbrechen, umso später kommen sie mir Karies auslösenden zuckerhaltigen Stoffen und Säuren in Kontakt, umso später bekommen sie vermutlich auch Karies. Hinzu kommt, dass Jungs in der Entwicklung häufig etwas „verspätet“ sind im Vergleich zu Mädchen.

Um aber den Platzbedarf der bleibenden Zähne korrekt bestimmen zu lassen, empfehle ich Ihnen, mit Ihrem Sohn einen versierten Kieferorthopäden zu besuchen, damit eine ggf. erforderliche kieferorthopädische Behandlung zum geeigneten Zeitpunkt begonnen werden kann.