Meine "Virtuelle Sprechstunde"

Kommentar von Weber Tanja |

Mein Problem ist ein Backenzahn( leider kann ich die genaue Bezeichnung nicht schreiben). Ist der zweitletzte oben links. Vor drei Jahren hatte ich eine Wurzelbehandlung, die alle vier Wurzelkanäle betraf. Aber seit dem habe ich immer noch Schmerzen. Eigentlich ständig. Mein Zahnarzt schleift dann immer mal wieder die Zähne in der Höhe etwas ab, aber das hilft auch nur kurz. Wäre es nicht sinnvoll diesen Zahn durch ein Implantat zu ersetzen?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Hallo!

Es ist richtig, dass Fehlbelastungen Ursache für Schmerzen an wurzelbehandelten, wie auch an nicht wurzelbehandelten Zähnen sein können. Eine Korrektur der Okklusion ('Einschleifen') kann deshalb sinnvoll sein.

Möglicherweise liegt auch eine eine (chronische) Entzündung an der Zahnwurzel vor, die evtl. auf einem konventionellen Röntgenbild nicht gut zu erkennen ist, hier könnte ein (dreidimensionales) Röntgenbild, sog. DVT zur Klärung beitragen. Dann könnte tatsächlich die Extraktion mit nachfolgendem Ersatz (z. B. durch ein Implantat) sinnvoll sein - oder auch eine Wurzelspitzenresektion, bei der der Zahn erhalten bleiben kann.

Da wurzelbehandelte Zähne zu Frakturen, auch Längsfrakturen neigen, könnte dies auch die Ursache sein.

Es könnte aber auch eine chronische Veränderung der Kieferhöhle vorliegen, zu deren Diagnose auch ein DVT beitragen kann.

Wie Sie sehen, gibt es eine Vielzahl möglicher Ursachen mit noch mehr Behandlungsmöglichkeiten. Deshalb ist eine 'Ferndiagnose' leider nicht möglich.

Kommentar von Monika L. |

Mein 25er ist von Oktober 17 bis Januar 18 fünf mal wurzelbehandelt worden . Am 27.1 wurde er endgültig abgefüllt und am 27.2 hat der Zahn eine Komposit Aufbaufüllung erhalten . Bei dem Termin habe ich gefragt wann die Krone denn geplant wäre . Die Antwort meiner Zahnärztin war so bald wie möglich trotz das ich eine feste Zahnspange im Moment drin habe seit Anfang November 2017 oben die vom 14 er bis zum 24 er geht , also bis zum Nachbarzahn . Unten habe ich auch eine feste Zahnspange seit Ende Januar 2018 vom 35 er bis 44er . Wie lange die Zahnspange drin bleibt weiß ich nicht . Ich vermute das sie bis Ende des Jahres raus kommt . Meine Zahnärztin meint die Krone müsse jetzt gemacht werden da der Zahn sonst brechen könnte . Ist es wirklich ratsam jetzt die Krone zu machen ?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Hallo Frau Monika L.,

wenn der Zahn 25 bei gleichzeitig vorhandener Multibandbehandlung im Ober- und Unterkliefer eine Krone bekommen soll, ist eigentlich nur ein optisches Abdruckverfahren erfolgversprechend. Wenn Ihre Zahnärztin über die diesbezüglichen Geräte verfügt und der Meinung ist, dass hiermit eine ausreichende Qualität erreichbar ist, ist gegen eine Krone nichts einzuwenden, sofern derKieferothopäde keinen Widerspruch anmeldet und die Wurzelbehandlung natürlich erfolgreich war.

 

Kommentar von Sven M. |

Warum sollte ich ein Implantat bevorzugen?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Die Frage ist sehr allgemein gehalten, denn das hängt ganz von Ihrer Individuellen Zahnsituation ab. Es ist nämlich nicht so, dass grundsätzlich Implantate besser wären als konventionell hergestellter Zahnersatz.

Wenn gar keine Zähne mehr vorhanden sind, dienen Implantate dem verbesserten Prothesenhalt, dies trifft häufiger im Unterkiefer oft zu, da der schmale Unterkiefer besonders schlechten Halt für eine Prothese bietet. Aber auch im zahnlosen Oberkiefer können Implantate sinnvoll sein, wenn die Prothese beim Sprechen behindert oder bei leicht provozierbarem Würgereiz. – Oder allgemein, wenn Sie sich für eine Vollprothese noch nicht „alt genug“ fühlen.

Wenn  noch eigene Zähne vorhanden sind, an denen der Zahnersatz aber nicht ausreichend befestigt werden kann, helfen Implantate, den Halt des Zahnersatzes zu verbessern.

Eine andere Situation liegt vor, wenn nur einzelne Zähne fehlen. Dann können Implantate sinnvoll sein, um das „Beschleifen“ der Zähne für die Herstellung von Brücken zu vermeiden. Ein typisches Folgerisiko kann nämlich eine Zahnnerventzündung durch das Beschleifen eigener Zähne (sog. „Praparationstrauma“), sein, wodurch Wurzelbehandlung und sogar Entfernung des beschliffenen Zahns werden könnten.

Wenn nur auf einer Kieferseite Zähne fehlen, sind Implantationen häufig sinnvoll, um eine herausnehmbare Teilprothese zu vermeiden.

Aber es kommt sehr auf den Einzelfall an. Deshalb fragen Sie bitte Ihren Zahnarzt.

Kommentar von Sabine K. |

Wie sieht denn in Ihrer Praxis ein Austausch von Amalgamplomben aus? Werden bei der Behandlung auch Methoden zur Ausleitung / Entgiftung vorgenommen? Ich leide seit vielen Jahren schon unter Magen-Darm-Störungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten / Allergien!meine Heilpraktikerin meinte, dass Amalgam ein Störherd im Körper ist und es vielleicht eine erfolgreiche Therapie,die ich seit August 2017 mache (durch Ernährungsumstellung, Einnahme spezieller Nahrungsergänzungsmittel) beeinflusst / behindert!?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Sehr geehrte Sabine K.,

bereits vor der Entfernung von Amalgamfüllungen sollte, insbesondere bei Bestehen bestimmter allgemeinmedizinischer Symptome, eine Ausleitungstherapie beginnen. Im Mittelpunkt der Ausleitungstherapie stehen Algenpräparate, aber sie wird individuell an die Erfordernisse des Patienten angepasst.

Dann sollte die Entferung der Amalgamfüllungen unter bestimmten Sicherheitsvorkehrungen erfolgen, damit die herausgebohrten Amalgampartikel nicht verschluckt werden. Inhalieren wäre übrigens noch ungünstiger - deshalb empfehlen wir keinen sog. Kofferdam.

Wenn die Amalgamfüllung entfernt ist, stellt sich die Frage, womit der Zahn gefüllt werden soll. Wenn Sie unter Unverträglichkeiten/Allergien leiden, sollte vor der definitiven Versorgung der Zähne überprüft werden, ob Sie die neuen Füllungsmaterialien vertragen. Denn keinesfalls ist jedes Material individuell verträglich, wenn es kein Amalgam enthält.

Es gibt übrigens zu den einzelnen Organen korrespondierende Zähne, so auch zum Magen bzw. Darm.

Kommentar von Michael Weizengerber |

Allergien auf Implantate – gib es das? Mein Zahnarzt sagt, dass es das gar nicht geben könnte.

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Es ist richtig, dass Allergien gegen Titan nicht bekannt sind. Durchaus möglich sind aber sog. Unverträglichkeiten bzw. chronische Entzündungen, die durch Titan verursacht werden können. Dies kann vor einer Implantation durch einen Umweltzahnmediziner überprüft werden. Zu diesem Zweck wird Blut abgenommen und in einem Speziallabor untersucht. Danach wissen Sie, ob evtl. sicherheitshalber ein anderes Implantatmaterial oder eine andere Art von Zahnersatz gewählt werden sollte. Der Unterschied zwischen Allergien und Unverträglichkeiten/chronischen Entzündungen besteht darin, dass Allergien oft zu Hautrötung und -jucken an der Kontaktstelle zum allergenen Werkstoff bis hin zu schlimmeren Erscheinungen mit Atemnot führen können. Dies kann bei Titan nicht auftreten. Durchaus aber kann es zu unspezifischen Befindlichkeitsstörungen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kraftlosigkeit, aber auch Verdauungsproblemen u. a. kommen - und hierbei denkt man üblicherweise nicht an eine Zahnbehandlung.

Kommentar von Monika L. |

Nach 5 Wurzelbehandlungen wurde am 17.1 mein 25 er abgefüllt und hat eine provisorische Zementfüllung erhalten und soll am 21.2 mit einer Kompositfüllung erhalten und irgendwann später dann eine Krone
Ich habe das Gefühl das die Zementfüllung irgendwie sich aushöhlt durch die Kauerei , wenn die Füllung in der Zeit bis zum 21.2 undicht würde kann da was passieren ? Meine letzte Kompositfüllung an dem Zahn hat ca 100 Euro gekostet und wurde nach 2 provisorischen Füllungen eine davon mit Nelkenöl die war nur 2 Tage drin gemacht ,das war im Juni 2017 . Gibt es noch andere günstigere Alternativen , die Füllung soll doch nur ca ein halbes Jahr als Übergangslösung dienen bevor die Krone gemacht werden soll
Gruß Monika L.

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Hallo Frau Monika L.,

wenn die provisorische Füllung nur "irgendwie ausgehöhlt", aber nicht ganz herausgefallen ist, ist das i. d. R. bedeutungslos. Da die danach folgende Füllung offenbar nur als "Übergangslösung" dienen soll, würde ich den Zahnarzt fragen, ob hier nicht eine sog. Aufbaufüllung möglich ist, die die Kasse vollständig zahlt. Ich kenne das nur eigentlich nur so.

Kommentar von Mareike M. |

Was kann man tun, wenn ein Schneidezahn nach der Wurzelbehandlung immer dunkler wird. Ist da das Home-Bleaching geeignet?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Wenn sich ein Zahn nach einer Wurzelbehandlung verfärbt, kann dies durch das Wurzelfüllmaterial, oder auch durch Hämoglobinzufallsprodukte im Zahnnerv bedingt sein.

In einem solchen Fall müssen nicht alle Zähne aufgehellt werden, wozu i. d. R. das Home-Bleaching eingesetzt wird, sondern das sog. Interne Bleaching empfiehlt sich dann. Hierbei wird das Bleichungsgel in den (abgetöteten, wurzelbehandelten) Zahn selbst für einige Tage eingelegt.

Danach oder alternativ ist auch die Versorgung mit einer Keramikverblendschale (Veneer) oft empfehlenswert. Damit kann meist das ursprüngliche Aussehen des Zahns wiederhergestellt werden.

Kommentar von Walter |

Meine Frau sagt, dass ich Mundgeruch habe. Ist das aber nicht ganz normal, dass jeder nach dem Essen leicht riecht? Ich kann ja nicht ständig mit einer Zahnbürste rumlaufen.

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Sie haben Recht, dass Mundgeruch durch Nahrungsaufnahme entstehen kann.

Dies ist aber zu unterscheiden von krankhaftem Mundgeruch, der sog. Halitosis .Ob Sie tatsächlich Halitosis besitzen - sowie auch die Ursache - lässt sich durch eine Halimeteruntersuchung herausfinden. Zu 90% hat die Halitosis (Halitose) ihre Ursache in der Mundhöhle, zu 9% in internistischen Bereich und zu ca. 1% im HNO-ärztlichen Bereich. Die Untersuchung mit dem Halimeter kann zeigen, ob tatsächlich Halitose (Mundgeruch) vorliegt, bzw. welches die Ursache ist.

Halitosis (Halitose), die ihre Ursache in der Mundhöhle hat, lässt sich durch eine spezielle Mundgeruchsbehandlung gut therapieren.

Kommentar von Monika L. |

Dieses Jahr ist Backenzahn mein Problemzahn . Ende Mai wurde Karies festgestellt da ich keine Schmerzen hatte bekam ich einen Termin 3 Wochen später . Allerdings hat sich der Zahn nicht an den Termin gehalten und ich mußte zum Notdienst der mir eine Nelkenfüllung machte die aber nicht hielt also kam die nächste provisorische Füllung rein . !0 Tage später Kompositfüllung . Anfang Oktober fing der Zahn empfindlich zu werden und schmerzte , meine Zahnärztin machte was zur Beruhigung drauf . Da der Zahn aber nicht Ruhe gab dann 1 Wurzelfüllung mit Einlage , 2. Wurzelfüllung 14 Tage später wieder mit Einlage . Nächster Termin ist 4 Wochen später nächste Woche Dienstag aber irgendwie ist der immer noch schmerzempfindlich . Muß der Nerv abgetötet werden bevor nächste Woche die Wuzelbehandlung endgültig beendet werden soll ?Mir hat es es letztes Mal gereicht als der Zahnarzt nach dem Bohren ohne Betäubung an den Nerv kam und es schmerzte , danach wurde dann betäubt.
Gruß Monika L.

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Hallo Frau Monika L.,

nach Ihrer Beschreibung müsste der Zahn bereits "tot" sein. Die Schmerzen dürften durch die Entzündung an der Wurzelspitze verursacht sein. Wenn sie weiterhin andauern, sollte die Wurzelfüllung nicht abgeschlossen werden, denn dann könnten die Schmerzen noch weiter zunehmen. Vielleicht wird eine Wurzelspitzenresektion nötig?

Es sollte aber überdacht werden, ob der Zahn überhaupt erhaltungswürdig ist, denn eine Wurzelfüllung ist nie "100%-ig", insbesondere dann, wenn eine Wurzelspitzenresektion erforderlich war. Ein wurzelbehandelter Zahn sollte später oft überkront werden, um zu verhindern, dass er "bricht". Wenn aber schon die Prognose der Wurzelbehandlung ungewiss ist...

Nächstes Mal sollten Sie vielleicht vorher eine Materialtestung vornehmen lassen, um zu testen, ob Sie das jeweilige Füllungsmaterial vertragen.

Kommentar von Monka L. |

Mir wurde im Januar der 27 Backenzahn gezogen jetzt liegt Wurzel vom 26 Backenzahn frei ein Zahn wo die Wurzel still gelegt wurde . Kann man die freiliegende Wurzel so lassen oder sollte da was gemacht werden ?
Gruß Monika L.

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Hallo Monika L., "internetmäßig" sind wir ja fast schon gute Bekannte.

Knochenrückgang nach einer Extraktion ist ein normaler, physiologischer Vorgang, der insbesondere dann verstärkt ausfällt, wenn ein Zahn operativ entfernt werden musste.

Nachteilig ist, wenn das Zahnfleisch am Nachbarzahn auch zurückgeht und er dadurch empfindlich auf Wärme und Kälte reagiert. In aller Regel legen sich soche Beschwerden aber nach einer gewissen Zeit. Wenn auch die Zahnwurzel des Nachbarzahns freiliegt, besteht an dieser Stelle eine erhöhte Kariesanfälligkeit, da die Zahnwurzel nicht mit Zahnschmelz, sondern "nur" mit Zahnwurzelzement, der weniger hart als der Zahnschmelz ist, bedeckt ist. Dort müssen Sie deshalb besonders gut putzen.

Theoretisch wären rekonstruktive Maßnahmen denkbar, um das Zahnfleisch an dieser Stelle "zu verlängern". Solche Operationen sind aber nur dann langfristig erfolgreich, wenn das Zahnfleisch eine knöcherne Unterlage hat. Wenn Knochen verloren gegangen ist, was nach der Extraktion die Ursache des Zahnfleischrückgangs ist, müsste der Knochen vorher wieder aufgebaut werden. Knochenaufbau gelingt am besten im Bereich einer sog. Knochentasche, die aber im Bereich einer Extraktionswunde nicht unbedingt vorliegt.

Also: Am besten so belassen und gut putzen!

Kommentar von Monika L. |

Wie soll der Backenzahn nach einer Amalgamentfernung gefüllt werden mit Zement oder direkt mit Komposit ? laut Speichelprobe ist mein Aluminiumwert dreimal so hoch wie der Referenzwert

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Die "klassische Schule" der Amalgamtherapie empfiehlt, direkt nach der Amalgamentfernung den jeweiligen Zahn mit einem biologisch inerten Zement für einige Wochen provisorisch zu versorgen.

Wenn aber nur wenige und eher kleinere Amalgamfüllungen entfernt müssen - und insbesondere keine allgemeinmedizinischen körperlichen Symptome vorliegen! -, wird oft auf die provisorische Füllung verzichtet.

Bei einem erhöhten Aluminiumwert in der Speichelprobe muss aber nicht unbedingt zunächst an Amalgam als Ursache gedacht werden. Amalgam besteht ja aus Quecksilber, das mit einem Metallpulver, der sog. "Feilung"  vermischt wird. Dieses Metallpulver enthält meist Kupfer, Silber, Zinn, Indium und Zink, üblicherweise aber kein Aluminium. Deshalb ist für einen erhöhten Aluminiumgehalt eher nicht eine Amalgamfüllung verantwortlich, sondern eine andere Quelle, vielleicht eine berufliche Exposition in Erwägung zu ziehen.

Die dauerhafte Versorgung des Zahns sollte aber, insbesondere bei eventuellem Vorliegen von weiteren Allergien, wohl überlegt sein. Gegebenfalls kann eine Vorabüberprüfung der Verträglichkeit des zu verwendenden definitiven Füllungsmaterials durch umzeltzahnmedizinische Methoden indiziert sein. Hierzu wird beim Zahnarzt Blut abgenommen und in einem medizinischen Speziallabor mit dort vom Zahnarzt vorher eingereichten Proben der in Frage kommenden Füllungsmaterialien abgeglichen.

Kommentar von Julia |

Ich habe irgendwo mal gelesen, dass Morbus Crohn durch Zahnprothesen kommen kann Stimmt das?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Ganz so kann man das gewiss nicht sagen.

Richtig ist aber, dass Dentalmaterialien, die nicht vertragen werden, Auswirkungen auf den gesamten Körper haben können. Auch Darmprobleme können hierzu zählen.

Es ist außerdem tatsächlich so, dass unverträgliche Dentalmaterialien zu chronischen Entzündungen im gesamten Körper führen können. Auch M. Crohn als chronisch-entzündliche Darmerkrankung könnte dazu zählen.

Ein gewisser Zusammenhang kann somit nicht ganz ausgeschlossen werden.

Kommentar von Monika L. |

Ich soll demnächst Amalgam entfernt bekommen . Welche Schutzmaßnahmen sind wichtig und ist Giftstoffausleitung sinnvoll vor oder nach der Behandlung ? Gruß M.L.

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Als Schutzmaßnahmen zur Amalgamausleitung stehen 2 Möglichkeiten zur Verfügung:

Der Zahnarzt kann einen speziellen Absauger verwenden, der über den zu behandelnden Zahn gestülpt wird, um so zu verhindern, dass Amalgam über den Verdauungstrakt aufgenommen werden kann. Alternativ wird immer wieder die Anwendung von Kofferdam enpfohlen, Hierbei handelt es sich um ein Gummituch, durch das nur der zu behandelnde Zahn "herausschaut". Hier kann zwar mit größerer Wahrscheinlichkeit die Aufnahme des Amalgams über den Verdauungstrakt vermieden werden, aber auf dem Kofferdam-Gummi liegende Amalgampartikel können doch leicht austrocknen. Hierdurch kann es zur fraglos riskanteren gasförmigen Aufnahme über die Luftwege kommen.

Deshalb bevorzugen wir die Anwendung der "Spezialabsauger".

Die Ausleitungstherapie sollte individuell erfolgen.

Im Zentrum stehen auf jeden Fall immer Algenpräparate, meist in Tablettenform, die schon vor Beginn der zahnärztlichen Behandlung, und darüber hinaus, eingenommen werden können. Der Zahnarzt kann diese auch in fein gemörserter Form zusätzlich in den Zahn geben, direkt nachdem er die Amalgamfüllung entfernt hat.

Die Gabe weiterer Präparate hängt davon ab, ob neurologische, nephrologische, urologische o. a. Symptome vorliegen.

Bitte haben Sie Verständlis dafür, dass ich hier keine konkreten Therapiehinweise geben kann, da dies immer eine individuelle Beurteilung des Krankheitsfalls voraussetzt.

Kommentar von Joshua |

Ist das Einsetzen von Zahnimplantaten eigentlich wirklich ungefährlich? Ich habe schon so viel Schlimmes gehört.

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Nach entsprechender Vorplanung ist Implantieren nahezu ungefährlich bzw. umfasst nur ein durchaus gut kalkulierbares Restrisiko.

Das bedeutet, dass vor einer Implantation eine gründliche Untersuchung des Kiefers, möglichst auch mit 3-D-Röntgen (DVT) erfolgt sein sollte. Auf diese Weise kann festgestellt werden, ob Ihr Knochen ausreichend breit und stabil ist, um Implantate aufnehmen zu können. Auch der Sicherheitsabstand des Operationsgebiets zu wichtigen Blutgefäßen, Nerven oder der Kieferhöhle kann genau bestimmt werden.

Häufig werde ich auch gefragt, ob Implantate vom Körper abgestoßen werden können. Da die Implantate ganz überwiegend aus reinem Titan gefertigt sind, ist das Abstoßungsrisiko äußerst gering. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass eine Unverträglichkeit gegenüber Titan (oder eventuell verwendeten Knochenaufbaumaterialien!) besteht oder dass chronische Entzündungsreaktionen nach der Implantation auftreten können. Um dies abzuklären,  kann beispielsweise u. a. der sog. Titanstimulationstest vor der Implantation durchgeführt werden. Auch so lässt sich das Risiko weiter verringern.

Ihr Zahnarzt wird mit Ihnen alle Risiken und Nebenwirkungen, Vor- und Nachteile, sowie alternative Behandlungsoptionen mit Ihnen besprechen. Dann können Sie selbst und eigenverantwortlich entscheiden.

Kommentar von Angelika |

Kann es sein, dass man sich schlapp und antriebslos fühlt, nachdem man eine neue Prothese bekommen hat?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

An dieser Stelle kann nur eine allgemeine Information geben werden.

Müdigkeit und Antriebslosigkeit sind unspezifische Symptome, die leider von vielen Therapeuten nicht ernst genommen werden. Wenn andere mögliche Ursachen ausgeschlossen worden sind, sollte aber tatsächlich ein Zusammenhang mit dem Zahnersatz in Betracht gezogen werden.

Wenn nämlich Unverträglichkeiten gegenüber Fremdstoffen vorliegen - hierzu zählen auch Dentalmaterialien aus Zahnersatz oder Füllungsmaterialien – kommt es  in der Mundhöhle selbst nur selten zu Rötungen oder Reizungen, wie man sie typischerweise mit Unverträglichkeiten in Verbindung bringen würde. Gerade unspezifische Symptome, zu denen auch Müdigkeit und Antriebslosigkeit, aber auch Probleme im Verdauungsapparat zählen, können auftreten.

Es sollte eine umweltzahnmedizinische Beratung und Untersuchung durch Zahnärzte stattfinden, die Spezialkenntnisse im Bereich der Umweltzahnmedizin besitzen.

Kommentar von Pascal L. |

Wenn man morgens unausgeschlafen ist, ich soll auch wohl nachts schnarchen – kann daran ein Zahnarzt etwas ändern?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Ein nicht erholsamer Schlaf kann sehr viele unterschiedliche Ursachen haben. Haben Sie viel Stress im Beruf oder zuhause?

Falls Sie aber nachts schnarchen, können Sie in einem Schlaflabor überprüfen lassen, ob es bei Ihnen zu nächtlichen Schafaussetzern kommt. Solche Schlafaussetzer können Auswirkungen auf das Herz- Kreislaufsystem haben. Dadurch kann es zu Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt, Schlaganfall, erektiler Dysfunktion (Impotenz), depressiver Verstimmung u. a. kommen. Der Facharzt wird Ihnen dann evtl. eine Atemmaske verordnen.

Wenn bei Ihnen aber keine Schlafapnoe vorliegt, Sie also „nur“ Ihren Partner durch das Schnarchen nachts stören, kann Ihnen der Zahnarzt wahrscheinlich helfen. Dann liegt nämlich meist eine Einengung der Luftwege (Nase, Rachen) vor. Grundsätzlich wird das Schnarchen gefördert durch Übergewicht, oder auch Allergien („verstopfte Nase“). Deshalb wären Gewichtsreduktion bzw. der Gang zum HNO-Arzt sinnvoll. Zur Einengung des Luftwegs im Rachenbereich kann es oft auch durch das Zurückfallen der Zunge im Schlaf kommen, was durch Alkoholkonsum verstärkt wird.

Der Zahnarzt kann Ihnen eine sog. „Schnarcherschiene“ anfertigen. Hierdurch werden der Unterkiefer und die Zunge daran gehindert, nach hinten zurückzufallen und so den Rachenbereich einzuengen. Je nachdem, wie bedeutsam bei Ihnen die Begleitumstände (Übergewicht, Allergien) sind, kann das Schnarchen durch die Schnarcherschiene zumindest auf ein oft verträgliches Ausmaß verringert und oft sogar vollkommen beheben werden.

Kommentar von Justin |

Kann ein Zahn beim Beißen wehtun, obwohl er eigentlich ganz gesund ist?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Das ist wirklich eine sehr theoretische Frage, und - theoretisch - ist das denkbar. Hier gibt es natürlich sehr viele mögliche Ursachen, und ohne körperliche Untersuchung ist eine Diagnosestellung unmöglich. Ich möchte Sie hier deshalb nur auf eine, gelegentlich übersehene Ursache hinweisen.

Es sollte eine Überprüfung durch den Zahnarzt erfolgen, ob evtl. eine funktionelle Überbelastung des Kauapparats oder einzelner Zähne zugrunde liegen könnte. Eine solche Überbelastung kann nämlich durch zu festes Beißen oder Reiben auf den Zähnen, oft unbewusst nachts, oft auch stressbedingt, auftreten und die beschriebenen Aufbissbeschwerden verursachen. Allerdings kann dies mit der Zeit zu ganz feinen Haarrissen – sogar bei sonst ganz gesunden Zähnen – führen. Es kann aber auch zu einem tieferen Riss in dem Zahn kommen, der aber leider ebenfalls häufig bei einer zahnärztlichen Inspektion übersehen werden kann, auch wenn der Riss beim Beißen bereits den Zahnnerv irritiert. Auch Röntgenaufnahmen helfen leider meist nicht weiter. Am besten lässt sich das unter einem Mikroskop feststellen. Die erforderliche Therapie hängt dann davon ab, wie tief der Riss bereits vorgedrungen ist.

Da aber Ihre Frage sehr allgemein gehalten war, kann auch die Antwort nur sehr allgemein sein. Es muss natürlich auch berücksichtigt werden, ob der Zahn beispielsweise schon eine Füllung ode Krone aufweist, dann kann die Sachlage schon ganz anders sein.

Kommentar von Sven Schmidtkamp |

Ich habe gelesen, dass Ohrenschmerzen, oder Druck auf den Ohren vom Zahnarzt behandelt werden sollten. Stimmt das wirklich?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Bei Schmerzen im Ohrbereich wird verständlicherweise meist der Hals-Nasen-Ohrenarzt konsultiert. Da sich das Kiefergelenk aber ca. 1,5 cm vor dem äußeren Gehörgang befindet, kann die Ursache für Schmerzen in der Ohrregion auch eine sog. „Craniomandibuläre Dysfunktion“ sein. Sie kann sich als "Druck auf den Ohren" äußern. Eine solche Erkrankung betrifft Kiefergelenk und Kaumuskulatur. Es handelt sich um ein multifaktorielles Geschehen, das in die Hände des sachkundigen Zahnarztes gehört. [Ein Kieferorthopäde hat, trotz seiner Berufsbezeichnung, nicht das Kiefergelenk im Blick, sondern eher die schöne und gerade Ausrichtung der Zähne.]

Der Zahnarzt wird zunächst eine gründliche Untersuchung von Kiefergelenk und Kaumuskulatur durchführen wird. Evtl. wird eine computergestütztes Gelenksregistri8erung bei Ihnen erforderlich.

Die endgültige Therapie ergibt sich aus den jeweiligen Untersuchungsergebnissen. Manchmal ist eine Mitbehandlung anderer ärztlicher Fachrichtungen sinnvoll. Ein erfahrener Zahnarzt wird Sie beraten können.

Kommentar von Stefanie L. |

Ich bin Erzieherin von Beruf. Letzten Monat haben wir eine recht verwirrende Information unseres Gesundheitsamts bekommen, wie wir uns verhalten sollen, wenn ein Zahn eines Kindes herausgeschlagen worden ist. Können Sie mir das bitte – verständlich – erklären?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Erzieherinnen und Erzieher tragen bei Unfällen eine besondere Verantwortung zum Zahnerhalt der Kinder, denn von der korrekten Lagerung des Zahns hängt es ab, ob ein Rettungsversuch gelingen kann.
Zunächst: Wenn ein Zahn komplett luxiert, also ‚herausgeschlagen‘ worden ist, ist ein Erhaltungsversuch nur bei bleibenden Zähnen, nicht aber bei Milchzähnen erfolgversprechend. In Zweifelsfällen, wenn also der Erstversorger nicht sicher ist, ob ein bleibender oder ein Milchzahn betroffen ist, sollte sicherheitshalber so vorgegangen werden, als ob es sich um einen bleibenden Zahn handeln würde.
Es ist wichtig, dass unmittelbar nach dem Unfall der Zahn in sog. physiologischer Kochsalzlösung feucht gehalten wird. Am einfachsten sollte im Kindergarten eine Zahnrettungsbox vorhanden sein, in die der Zahn gelegt werden sollte. Der zweitbeste Weg wäre, wenn das Kind den Zahn selbst im Mund, in seiner „Backentasche“ behalten würde. Da das Kind aber aufgeregt ist, besteht die Gefahr, dass der Zahn verschluckt oder  ‚aspiriert‘ wird, weshalb hierzu nicht unbedingt zu raten ist. Alternativ kann der Zahn auch in ein feuchtes Stofftaschentuch eingelegt werden. Der Zahn sollte möglichst vorsichtig behandelt und nur an der Zahnkrone, nicht aber an der Wurzel angefasst werden. Dann sollte das Kind schnellstmöglich in eine Zahnklinik, oder auch zum Zahnarzt gebracht werden; ein Krankenhaus ohne zahnärztliche Fachkräfte ist zur Erstversorgung nicht geeignet.

Kommentar von Sibylle |

Ich habe neulich in unserer Apothekenzeitschrift gelesen, dass man an den Zähnen ablesen kann, ob man gesund ist. Stimmt das?

Antwort von Dr. Alexander von Teutul

Es ist richtig, dass es Zahn-Organ-Beziehungen gibt.

Das bedeutet, dass sich erkrankte Organe, Körperteile oder auch Gelenke schädigend auf bestimmte Zahnregionen auswirken können. Andererseits können sich Zahnerkrankungen auch negativ auf bereits geschwächte Organe auswirken. Diese Zusammenhänge können zur Diagnostik hilfreich sein, auch die Therapie lässt sich unterstützen.

Zur Beurteilung dieser Zusammenhänge sind aber profunde Kenntnisse der Zähne, Zahnerkrankungen, des menschlichen Organismus , seiner Erkrankungen, sowie der ganzheitlichen Verknüpfungen erforderlich, um Fehldeutungen zu vermeiden. Außerdem muss mit diesen Kenntnissen gewissenhaft umgegangen werden.